Haut und Häutung
Die Haut der Chamäleons ist teils regelmäßig, teils unregelmäßig mit Schuppen bestückt. Diese Verteilung ist nicht regelmäßig und kann auch innerhalb der Art stark unterscheiden. Dennoch wird es als wichtiges Unterscheidungsmerkmal herangezogen. Es gibt mehrere Schuppenarten:
Körnerschuppen → Normale Haut
Tuberkeln → Normale Haut
Tafelschuppen → Normale Haut
Kegelschuppen → Nur an Kämmen (Rücken-, Kehl- oder Bauchkamm)
Plattenschuppen → Nur am Kopf
Dornen und Stachel aus Horn → Nur am Rückenkamm oder am Kopf
Die Hauptaufgabe der harten und rauen Haut besteht darin, Verletzungen zu verhindern und Temperatur und Flüssigkeit im Körper zu halten. Der Aufbau ist genauso wie bei anderen Reptilien: Oben auf liegt die Epidermis (Oberhaut), die alle äußeren Einflüsse abwehrt. Diese Schicht ist starr und verhornt und wächst nicht stetig mit dem Körper mit. Chamäleons wachsen bis zu ihrem Lebensende wodurch es irgendwann unerlässlich ist, die alte Haut abzuwerfen. Deshalb müssen sich die Chamäleons häuten. Vor der Häutung wird unter der aktuellen Haut eine neue Schicht gebildet. Sie wird von einer noch tieferen Schicht gespeist, die ständig neue Hautzellen produziert. Kurz vor dem Bevorstehen der Häutung ist die Haut heller und trüber als sonst, die Zeichnungen auf der Haut wirken unscharf und verwaschen. Jetzt löst sich nach und nach die alte Haut. Durch Reiben und Rubbeln an Ästen u.ä. versuchen die Echsen den Vorgang zu beschleunigen. Selbst mit ihren Füßen und dem Maul ziehen sie ihre alte Haut ab. Die Häutung ist immer ein Zeichen dafür, wie gut es dem Tier geht. Bei einer langen nicht kompletten Häutung geht es einem Chamäleon nicht gut.
Färbung und Farbwechsel
Zusammen mit ein paar anderen Reptilien sind Chamäleons dafür berühmt, ihre Hautfarbe zu ändern.
Jede Art hat eine bestimmte Anzahl an Farben. Innerhalb dieses Spektrums können verschiedene Farbschläge und Muster angenommen werden. Dieser Vorgang läuft (je nach Art und Situation) unterschiedlich schnell ab. Am schnellsten geht der Farbwechsel in Gefahren- oder Kampfsituationen. Von der Neutral- zur Kampffärbung oft in weniger als 6 Sekunden. Heutzutage wird oft behauptet, dass die Verfärbung zum Tarnen genutzt wird. Diese Annahme ist aber nur zum Teil richtig. Chamäleons benutzen ihre Farbe zur Kommunikation. Damit signalisieren sie Artgenossen ihre Stimmungen und Gefühle.
Hier einige Beispiele für Stimmung (und die dann angenommene Farbe):
Schlaf → sehr hell
Angst → schwarz
Stress → sehr helle schillernde Farben oder schwarz
Paarungsbereitschaft → individuell nach Art, meist auch sehr bunt
Trächtigkeit → bei vielen Arten dunkel (um dem Männchen zu signalisieren das das Weibchen nicht paarungsbereit ist)
Kampf → Bei den meisten Arten bunt getigert oder gepunktet, bzw. beides
Jedoch können nicht alle Arten die Farbe wechseln. Einige haben nur zwei Farbschläge oder können überhaupt nicht ihre Farbe wechseln. Dazu zählen hauptsächlich die Erdchamäleons. Bei diesen Tieren ist die Farbe tatsächlich nur zur Tarnung da. Um trotzdem eine Stimmung oder ein Gefühl zu signalisieren wird meist ein bestimmtes Verhalten gezeigt. Außerdem hängt die Färbung von äußeren Faktoren wie Licht, Tageszeit, Luftfeuchtigkeit oder Temperatur ab. Ebenso beeinflusst die Gesundheit des Tieres seine Farbe. Bei Krankheit sind die Tiere oft sehr hell gefärbt, weil ihnen die physische Kraft zum Farbwechsel fehlt.
Um die Farbe überhaupt zu wechseln verwenden die Tiere kleinste Muskeln, die darunter liegende Farbpigmente freilegen bzw. überdecken können. Für den Farbwechsel verantwortlich sind drei spezialisierte optische Hautzellentypen, die unter der Oberhaut in einigen Schichten übereinander liegen. Jede dieser Schichten ist für verschiedene Farben bzw. Farbzustände verantwortlich. Die oberste Schicht ermöglicht gelbe und rötliche Farbtöne. Darunter befindet sich eine Zellschicht mit schwarzen Pigmenten. Die unterste Zellschicht ist in der Lage, das einfallende Licht zu brechen und erzeugt damit die blaue Farbe.
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